Türchen 24 Heilig Abend

Wo immer Sie auch in diesem Moment gerade sind, in Rathmannsdorf, Staßfurt oder an einem anderen Ort im weltweiten Internet, wir wünschen Ihnen eine gesegnetes Weihnachtsfest!
Türchen 23
Baumschmücken
Weihnachtsbaum kommt jetzt ins Haus.
Hol schon mal die Kugeln raus.

Auch die Lichter nicht vergessen.
Hast auch den Baum du ausgemessen.
Zu groß darf er ja nicht sein,
sonst passt er nicht in die Stube rein.
In den Fuß muss er auch passen.
Müssen ihn zu zweit anfassen.
Jetzt die Lichterkette dran –
Kabelsalat – Mann oh Mann!
Nach kurzem Kampf mit dieser Kette
sitzen alle Lichter, wie ich sie gern hätte.
Nun sind die Kugeln an der Reihe:
eine, zwei und jetzt schon dreie!
Ist der Baum fertig geschmückt,
leuchten die Lichter, bin ich beglückt.
Heilig Abend kann nun werden
und vielleicht auch Frieden auf Erden.
© A.S. 16.12.2020
Türchen 22
Lösungen: 1. Großbritannien – 2. sechs – 3. Irving Berlin – 4. Bethlehem – 5. Schweden – 6. Martin Luther – 7. Feliz Navidad – 8. Rauhnächte
Lösungswörter:
Gesegnete Weihnacht
Türchen 21
Weihnachtsquiz
- Woher stammt der Brauch, Weihnachtskarten zu verschicken?
Großbritannien – Amerika – Dänemark (1. Buchstabe und vorletzter Buchstabe der Antwort)
2. Wie viele Strophen hat “Stille Nacht” in der Originalfassung?
vier – fünf – sechs (1. und 2. Buchstabe der Antwort)
3. Wer hat “White Christmas” komponiert?
Irving Berlin – Nat King Cole – Bing Crosby (Vorname letzter Buchstabe und Nachname letzter Buchstabe)
4. In welcher Stadt wurde Jesus geboren?
Rom – Bethlehem – Jerusalem (2. und 3. sowie vorletzter Buchstabe)
5. Wo wird der “Julbock” zu Weihnachten aufgestellt?
Schottland – Norwegen – Schweden ( 4. und 5. Buchstabe)
6. Wer hat den Brauch von Weihnachtsgeschenken eingeführt?
Papst Johannes Paul II – Martin Luther – heidnischer Brauch ( 1. Wort vorletzter Buchstabe und 2. Wort 4. Buchstabe)
7. Wie heißt Fröhliche Weihnacht auf spanisch?
Merry Christmas – Feliz Navidad – Beau Noel ( 2. Name 1. und 2. Buchstabe)
8. Wie nennt man die zwölf Tage lange Zeit zwischen Weihnachten und der Erscheinung des Herrn (Dreikönigsfest)?
Wiegnächte – Rauhnächte – Reifnächte ( die 3 Buchstaben vor dem letzten Buchstaben des Wortes)
Alle Buchstaben zusammen (2 Wörter) ergeben einen Wunsch. Viel Spaß beim rätseln. Die Auflösung gibt es morgen.
Türchen 20

Die stille Zeit ist nun gekommen,
hat meine Sehnsucht aufgenommen.
Das Hoffen auf die bess’re Welt
und Liebe uns zusammenhält…
Advent, bei Dir fühl’ ich mich wohl!
Die Kerzen brennen als Symbol…
unbekannter Verfasser
Einen schönen 4. Advent.

Türchen 19
Weihnachten ist ein Gefühl
Weihnachten ist ein Gefühl,
das sanft dein Herz berührt
und dich aus dem Alltagstrott
ins Wunderland entführt.
Weihnacht ist ein reiner Ton,
den leis ein Engel singt,
der in kalter, dunkler Zeit,
dir Trost und Hoffnung bringt.
Weihnachten ist süßer Duft,
der die Erinn´rung weckt
und dir zeigt, dass in dir noch
das Kind von damals steckt.
Weihnachten ist Kerzenzeit,
der Flammen heller Schein
lädt die Menschen dieser Welt
zum Fest der Liebe ein.
(c) Anita Menger
Türchen 18
Gänsebraten und Weihnachten gehören einfach zusammen!
Wie er auch Ihnen gelingt und welche Füllungen, Saucen und Beilagen der knusprigen Gans am besten stehen, erfahren Sie hier.
Das Rezept gibt’s mit bebilderter Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Türchen 17
Alle Jahre wieder…..
…….fragen wir uns, ob es an Heiligabend und an den Feiertagen schneien wird. Jetzt können Sie lesen wann es in Rathmannsdorf in den letzten 70 Jahren weiße Weihnachten gab. Sie werden feststellen, dass es eher mehr graue bzw. grüne Weihnachten gab als weiße Weihnachten.

Alle Weihnachtstage Schnee gab es in den Jahren
1950; 1960; 1962; 1963; 1969; 1970; 1981; 1986; 1996; 2002; 2010
Wenigstens an einem Weihnachtstag Schnee gab es in den Jahren
1954; 1964; 1966; 1976; 1978; 1993; 1995; 2000; 2003; 2009

Wenn wir uns nun die Wettervorschau ansehen, werden wir feststellen müssen auch in diesem Jahr wird es an den Weihnachtsfeiertagen keinen Schnee geben. Eine weiße Weihnacht ist also nicht in Sicht.

Türchen 16

24 lange Tage

Wenn die erste Fröste knistern
in dem Wald bei Bayrisch-Moos,
geht ein Wispern und ein Flüstern
in den Tannenbäumen los-
ein Gekicher und Gesumm ringsherum.
Eine Tanne lernt Gedichte,
eine Lerche hört ihr zu.
Eine dicke, alte Fichte
sagt verdrießlich: Gebt doch Ruh`!
Kerzenlicht und Weihnachtszeit sind noch weit!
Vierundzwanzig lange Tage
wird gekräuselt und gestutzt
und das Wäldchen ohne Frage
wunderschön herausgeputzt.
Wer noch fragt: Wieso? Warum? –
der ist dumm!
Was das Flüstern hier bedeutet,
weiß man selbst im Spatzennest:
Jeder Tannenbaum bereitet
sich nun vor aufs Weihnachtsfest.
Denn ein Weihnachtsbaum zu sein,
das ist fein!
James Krüss
1926-1997
Türchen 15
Pfegetipps für den Weihnachtsstern
Der Weihnachtsstern braucht als Kurztagspflanze weniger Licht! Schon die am Abend eingeschaltete Zimmerbeleuchtung fördert bei ihm nur das “vegetative Wachstum”, es entsteht eine üppige Grünpflanze, doch die rote Färbung tritt nicht auf.
Einen vorgetriebenen Weihnachtsstern kann man überlisten, ihn zu jeder Jahreszeit zum Blühen bringen, wenn man acht bis zehn Wochen lang täglich einen pünktlichen Lichtwechsel vornimmt: 10 Stunden Tageshelle und dann 14 Stunden Dunkelheit. Probieren Sie es einfach aus, Sie werden staunen.
Übersommern lassen kann man den Weihnachtsstern übrigens an einem geschützten Platz auf dem Balkon. Direkte Besonnung sollte man vermeiden. Während der Blüte liebt es der Weihnachtsstern ruhig etwas kühler und dankt es mit haltbaren Sternen und längerer Blütezeit.
Türchen 14
Das Friedenslicht
In Bethlehem entzündet,
gereicht von Kinderhand,
beginnt es seine Reise
und zieht von Land zu Land.
Es trägt die Weihnachtsbotschaft
hinaus in alle Welt,
wo sie als Hoffnungsschimmer
in Menschenherzen fällt.
Das Friedenslicht beschwört uns:
Nehmt euren Auftrag an!
Begegnet euch in Freundschaft,
dass Frieden werden kann.
Ob Muslim, Jude oder Christ
ist hier nicht von Belang.
Zeigt euren guten Willen
und zieht an einem Strang.
Es zählt nicht Rang, noch Herkunft,
nicht Ruhm und auch nicht Geld.
Was zählt ist unser Einsatz
für Eintracht in der Welt.
Das Licht zieht weite Kreise,
es wirbt für Einigkeit.
Wenn Menschen sich verbrüdern
ist Frieden nicht mehr weit.
Anita Menger
Türchen 13
Die vier Kerzen

Adventsgedicht
Im Advent, zur Weihnachtszeit, da war es hell im Zimmer. Vier Kerzen waren aufgereiht, und leuchteten wie immer. Doch zum Flackern und zum Knistern hörte man die Kerzen flüstern. Die erste Kerze seufzt und spricht: “Mein Licht brennt für den FRIEDEN, die Menschen aber woll’n mich nicht, es ist nur Streit hienieden.” Die Kerze verlor den schönen Glanz, wurde klein und kleiner und erlosch dann ganz. Die zweite Kerze traurig spricht: “Für den GLAUBEN will ich brennen, doch Gottes Worten glaubt man nicht, Glauben will man nicht mehr kennen.” Ein Luftzug wehte durch das Haus, die zweite Kerze, die ging aus. Die dritte Kerze kraftlos spricht: “Die LIEBE will ich künden, doch mit Neid und Hass im Angesicht kann kein Lieb’ man finden.” So flüsterte sie und ward ganz klein, erlosch und verlor den hellen Schein. Ins Zimmer trat ein kleines Kind, sah die Kerzen, die nicht scheinen, erloschen durch den kalten Wind, fast fing es an zu weinen. Mit Tränen es sehr traurig spricht: “Leuchtet, ich brauche euer Licht!” Da fällt die vierte Kerze ein: “HOFFNUNG will ich geben, mit meinem hellen Schein soll’n alle Kerzen leben. Hoffnung will ich hell verkünden und alle Kerzen neu entzünden!” ( Unbekannter Verfasser: In Versform gebracht von Josef Werner Schmitt ) |
Türchen 12
“Hallelujah” gesungen von Fränze Rockmann
Türchen 11
Puppenweihnachten

In allen Kinderstuben pressten sich kleine Näschen erwartungsvoll gegen die Fensterscheiben. Nur Doktor Brauns Nesthäkchen hatte keine Zeit dazu. Das kleine Puppenmütterchen hatte selbst noch alle Hände voll zu tun, um die Bescherung für ihre Kinder herzurichten. Die waren heute sämtlich aus der Kinderstube ausgesperrt. Bei Hanne draußen auf dem Fensterküchenschrank hockten sie. Kurt und Lolo hauchten Gucklöcher in das vereiste Blumenmuster des Fensterglases, Irenchen und Mariannchen tauschten ihre Meinungen darüber aus, was wohl aus Schwester Gerda geworden war, und Klein-Babychen überlegte aufgeregt, ob es wohl zu Weihnachten kurze Kleider erhalten würde.
Drinnen in der Kinderstube aber tappelte ihr Mütterchen mit heißen Wangen geschäftig hin und her. Mitten auf den weißen, kleinen Tisch stellte Annemie Puppenweihnachtsbäumchen. Daran hängte sie bunte Zuckerkringel. Die weißen Wachsstreichhölzer, die prächtige Weihnachtslichte abgaben, waren schon auf den grünen Zweigen befestigt. Dann holte Annemie sechs Teller aus ihrer Küche herbei. Auf jeden legte sie eine winzig kleine Puppenstolle. Die gute Hanne hatte sie auf Nesthäkchens Bitten für ihre Kinder mitgebacken. Dazu kamen ganz kleine Scheibchen Pfefferkuchen, eine Haselnuss, ein Stückchen Marzipan – und die bunten Schüsseln für die Puppen waren fertig.
Rings auf den Tisch baute Klein-Annemarie die Teller auf – eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs -, ja, für wen sollte denn der sechste sein? Draußen am Küchenfenster warteten doch nur fünf Puppenkinder auf die Bescherung. Mit besonderer Liebe stellte Nesthäkchen den sechsten Teller bereit, mütterlich strich sie über die kleine Marzipanbrezel.
“So, mein Gerdachen, der ist für dich, du sollst nicht leer ausgehen, wenn du doch vielleicht heute zu mir zurück kommst. Ich habe den lieben Gott ja jeden Abend gebeten, dich mir wiederzuschicken. Und Fräulein sagt, Weihnachten kehren alle Puppen zurück, wenn ihre kleinen Mamas gut zu ihnen gewesen sind. Und ich war doch nicht schlecht zu dir, mein Gerdachen? Ich habe mir ja sogar für dich mein Zöpfchen abgeschnitten!” Die Kleine fuhr sich über den kurzgelockten Blondkopf. Dann aber lief Annemie eilig zu ihrem kleinen Schränkchen und kramte allerliebste Sächelchen daraus hervor, die sie im Kindergarten bei Tante Martha für ihre Puppen gearbeitete hatte.
Ach, wie fleißig war Nesthäkchen gewesen! Da gab es einen geschmackvollen Teppich für die Puppenstube aus bunten Bändern geflochten, den sollte Irenchen haben. Mariannchen bekam ein kleines Perltäschchen zum Anhängen für ihr Taschentuch, Kurt einen kleinen, silbernen Papierpantoffel, nur einen, weil er den zweiten ja doch nur verlor. Für Lolo hatte das Puppenmütterchen eine blaue Perlhalskette aufgezogen und für Baby eine aus roten Korallen. Auf Gerdas Platz aber legte Annemarie eine Kette aus goldenen Perlen und ein silbernes Armband. So – nun war der Puppenaufbau fertig, doch Nesthäkchen war noch nicht zu Ende mit ihren Liebesgaben. Für alle hatte sie ihre emsigen Fingerchen geregt, aber auch für alle.
Auf den großen Kinderstubentisch kamen die Geschenke für die Großen. Das rot – und goldgestreifte Lesezeichen für Großmama obenan und das blausilbern karierte für Tante Albertinchen daneben, denn auch die fehlte am Weihnachtsabend nicht. Für Mutti hatte Nesthäkchen ein niedliches Fuselkörbchen geflochten und für Fräulein einen Serviettenring. Vater bekam einen Kalender in Leder, den Annemie mit roter Seide ausgestickt hatte. Bruder Hans einen Tintenwischer mit schwarzer Seide, damit man die Kleckse nicht sah. Selbst für Klaus hatte das gute Schwesterchen gearbeitet, trotzdem er sie doch immer ärgerte. Eine prächtige Pferdeleine aus bunter Wolle hatte sie bei Tante Martha für ihn durch einen ausgehöhlten Korken knüpfen gelernt.
Auch Hanne und Frieda, die immer so nett zu der Kleinen waren, durften nicht leer ausgehen. Sie bekamen Pappbilder für ihr Zimmer in Durchstecharbeit. Frieda den Zappelphilipp aus dem Struwwelpeter, und Hanne den Suppenkaspar, weil der doch gerade so kugelrund war wie sie selbst. Nun wurde das Schränkchen endlich leer, und das war gut. Denn jetzt schien es auch die höchste Zeit. Draußen vor dem Haus an dem beschneiten Vorgarten hielt bereits Knecht Ruprechts Schlitten. Geschäftig luden die kleinen Engel allerlei ab und trugen es ins Haus, und klinglingling – sauste Knecht Ruprechts Schlitten davon. Klinglingling – da sprangen droben bei Doktors die Türen, die den ganzen Tag verschlossen gewesen, auf – klinglingling – da sprangen Hans, Klaus und Nesthäkchen ins Weihnachtszimmer. Der große Tannenbaum flammte, blitzte und glitzerte mit vielen, vielen Lichtern. Klein-Annemie war so geblendet und benommen, dass sie vorläufig überhaupt noch nichts unterscheiden konnte. Aber als jetzt Klaus, der seit kurzem Klavierstunde hatte, sich ans Klavier setzte und Hans zur Geige griff, als die beiden Jungen nun als Weihnachtsüberraschung “Stille Nacht, heilige Nacht” zu spielen begannen, da sang auch Annemie hell mit den anderen mit.
Plötzlich jedoch stockte sie – durch die Zweige des Weihnachtsbaumes winkte ein Puppenarm – ein bekanntes Gesichtchen lugte schelmisch herüber – “Gerda, mein süßes Gerdachen!” Mitten in das Weihnachtslied hinein erschallte es jubelnd, und jetzt war kein Halten mehr. ”Bist du denn wieder da, mein Kleines, wo hast du denn bloß so lange gesteckt, hast du dich denn gar nicht nach deinem Mütterchen gesehnt?” flüsterte Nesthäkchen.
Puppe Gerda machte ein geheimnisvolles Gesicht. Wo sie so lange gewesen war, ei, das erzählte sie ihrer kleinen Mama erst abends im Traum.
Else Ury
Türchen 10

Zimtsterne
500g Mandeln – 5 Eiweiß – 450 g Puderzucker – 2 Tl gemahlener Zimt – 1 EL Kirschwasser
Die Eiweiße zu steifem Schnee schlagen. Den gesiebten Puderzucker darunter rühren. 1 Tasse Eierschneemasse beiseite stellen. Mandeln, Zimt sowie Kirschwasser unterheben und den Teig ca. 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
Eine Arbeitsfläche mit Puderzucker ausstreuen und den Teig darauf ca. 1 cm ausrollen und Sterne ausstechen. Mit der zurückgestellten Eischneemasse bestreichen, auf ein Backblech legen und über Nacht stehen lassen.
Den Backofen auf 220 Grad vorheizen und die Zimtsterne ca. 5 Minuten backen. Die Sterne sollen innen weich sein und außen hell bleiben, also Backzeit unbedingt einhalten.
Gutes Gelingen und Guten Appetit……..
Türchen 9
Der alte Weihnachtsbaumständer
Beim Aufräumen des Dachbodens – ein paar Wochen vor Weihnachten – entdeckte der Familienvater in einer Ecke einen ganz verstaubten, uralten Weihnachtsbaumständer. Es war ein besonderer Ständer mit einem Drehmechanismus und einer eingebauten Spielwalze. Beim vorsichtigen Drehen konnte man das Lied „O du fröhliche“ erkennen. Das musste der Christbaumständer sein von dem Großmutter immer erzählte, wenn die Weihnachtszeit herankam. Das Ding sah zwar fürchterlich aus, doch kam dem Familienvater ein wunderbarer Gedanke. Wie würde sich Großmutter freuen, wenn sie am Heiligabend vor dem Baum sitzt und dieser sich auf einmal wie in vergangener Zeit zu drehen anfängt und dazu „O du fröhliche“ spielt. Nicht nur Großmutter, die ganze Familie würde staunen.
So nahm er den Ständer und schlich ungesehen in seinen Bastelraum. Jeden Abend zog er sich geheimnisvoll nun in seinen Bastelraum zurück und verriegelte die Tür. Eine gründliche Reinigung und eine neue Feder, dann sollte der Ständer wie neu sein.
Natürlich fragte die Familie, was er dort treiben würde und er antwortete jedes mal nur: „Weihnachtsüberraschung“. Kurz vor Weihnachten sah der Weihnachtsbaumständer aus wie neu. Jetzt noch schnell einen prächtigen Weihnachtsbaum besorgt, so um die zwei Meter hoch und wieder verschwand der Vater in seinem Hobbyraum. Er stellt den Baum in den Ständer und führte einen Probelauf durch. Alles bestens, was würde Großmutter für Augen machen.
Nun endlich war es Heiligabend. Der Vater bestand darauf den Weihnachtsbaum alleine zu schmücken, er hatte extra echte Baumkerzen besorgt, damit alles stimmte. „Die werden Augen machen!“ sagte er bei jeder Kugel, die er in den Baum hing. Als er fertig war, überprüfte er noch einmal alles, der Stern von Bethlehem war oben auf der Spitze, die Kugeln waren alle angebracht, Naschwerk und Wunderkerzen hingen hübsch angeordnet am Baum und Engelhaar und Lametta waren hübsch untergebracht. Die Feier konnte beginnen!
Für die Großmutter stellte er den großen Ohrensessel parat, die anderen Stühle stellte der Vater in einem Halbkreis um den Tannenbaum. Jetzt führte der Vater die Großmutter feierlich zu ihrem Platz, die Eltern setzten sich neben ihr und ganz außen saßen die Kinder. „Jetzt kommt die große Weihnachtsüberraschung“, verkündete er, löste die Sperre am Ständer und nahm ganz schnell wieder seinen Platz ein. Langsam begann der Weihnachtsbaum sich zu drehen und hell erklang von der Musikwalze „O du fröhliche“. War das eine Freude! Die Kinder klatschten in die Hände und Oma hatte vor Rührung Tränen in den Augen. Sie brachte immer wieder nur „Wenn Großvater das noch erleben könnte, dass ich das noch erleben darf!“ hervor. Mutter war stumm vor Staunen.
Eine Weile schaute die Familie entzückt und stumm auf den im Festgewand drehenden Weihnachtsbaum, als ein schnarrendes Geräusch sie jäh aus ihrer Versunkenheit riss. Ein Zittern durchlief den Baum, die bunten Weihnachtskugeln klirrten wie kleine Glöckchen. Nun begann der Baum sich immer schneller an zu drehen. Die Musikwalze hämmerte los. Es hörte sich an als wollte „O du fröhliche“ sich selbst überholen.
Mutter schrie laut auf. „So unternimm doch was!“ Vater saß aber wie versteinert auf seinem Stuhl und starrte auf dem Baum, der seine Geschwindigkeit immer weiter steigerte.
Mittlerweile drehte er sich so schnell. dass die Flammen hinter ihren Kerzen wehten. Großmutter bekreuzigte sich und betete, und murmelte nur noch: „Wenn das Großvater noch erlebt hätte.“
Als erstes löste sich der Stern von Bethlehem, sauste wie ein Komet durch das Zimmer, klatschte gegen den Türrahmen und fiel auf den Dackel, der dort gerade ein Nickerchen hielt. Der Dackel flitzte wie von der Tarantel gestochen in die Küche und schielte in Sicherheit um die Ecke. Lametta und Engelhaar hatten sich erhoben und schwebten, wie ein Kettenkarussell am Weihnachtsbaum.
Vater erwachte aus seiner Starre und gab das Kommando: „Alles in Deckung!“ Ein Goldengel trudelte losgelöst durchs Zimmer, nicht wissend, was er mit seiner plötzlichen Freiheit anfangen sollte. Weihnachtskugeln, der Schokoladenschmück und andere Anhängsel sausten wie Geschosse durch das Zimmer und platzten beim Aufschlagen auseinander.
Die Kinder hatten hinter der Großmutters Sessel Schutz gefunden. Vater und Mutter lagen flach auf dem Bauch, den Kopf mit den Armen schützend. Mutter jammerte in den Teppich. „Alles umsonst, die viele Arbeit, alles umsonst!“ Vater wollte sich vor Peinlichkeit am liebsten unter dem Teppich verstecken. Oma saß immer noch auf ihrem Logenplatz, wie erstarrt, von oben bis unten mit Engelhaar und Lametta geschmückt. Ihr kam Großvater in den Sinn, als dieser 1914 – 18 in den Ardennen im feindlichen Artilleriefeuer gelegen hatte. Genauso musste es gewesen sein, als gefüllter Schokoladenbaumschmuck an ihrem Kopf explodierte, registrierte sie trocken “ Kirschwasser” und murmelte: “ Wenn Großvater das noch erlebt hätte!” Zu allem jaulte die Musikwalze im Schlupfakkord „O du fröhliche“ , bis mit einem ächzenden Ton der Ständer seinen Geist aufgab.
Durch den plötzlichen Stopp neigte sich der Christbaum in Zeitlupe, fiel auf’s kalte Büffet, die letzten Nadeln von sich gebend. Totenstille! Großmutter, geschmückt wie nach einer New Yorker Konfettiparade, erhob sich schweigend. Kopfschüttelnd begab sie sich, eine Lamettagirlande, wie eine Schleppe tragend, auf ihr Zimmer. In der Tür stehend sagte sie: „Wie gut, dass Großvater das nicht erlebt hat!“
Mutter, völlig aufgelöst zu Vater: „Wenn ich mir die Bescherung ansehe, dann ist deine große Überraschung wirklich gelungen.“ Andreas meinte nur: „Du, Papi, das war echt stark! Machen wir das jetzt Weihnachten immer so?“
Verfasser unbekannt
Türchen 8

Die stillen Tage
Wir backen Plätzchen – hören Weihnachtslieder,
vier Kerzen schmücken unsren grünen Kranz.
Die stillen Tage – sie beginnen wieder,
die Welt erstrahlt im hellen Lichterglanz.
Verzaubert lauschen Kinder den Geschichten
von Jesu Christ – geboren einst im Stall.
Von seinen Wundern weiß man zu berichten,
sein Tun wirkt weiter hier und überall.
Zu seiner Ehr wird Geben groß geschrieben –
an Einsame und Kranke man jetzt denkt.
Man ist bereit den Nächsten auch zu lieben
und wird durch frohe Augen reich beschenkt.
Ach, dass der Frieden dieser stillen Tage
uns Menschen doch durchs ganze Leben trage.
Türchen 7
Ein Orgelstück gespielt von Frau Wassermann auf der Rühlmann-Orgel der Sankt-Pauli Kirche Rathmannsdorf. Aufgenommen am 2. Advent 2020.
Türchen 6

Wer artig war, hat am 6. Dezember eine süße Überraschung im Stiefel. Woher kommt der Nikolaus-Brauch? Wer war der Heilige, dem etliche Kirchen geweiht sind? Und ist sein roter Mantel tatsächlich eine Erfindung von Coca-Cola?
In der Figur des Heiligen Nikolaus sind zwei historische Personen zu einer verschmolzen. Zum einen Nikolaus von Myra, Bischof einer Stadt in der heutigen Türkei. Er lebte im dritten Jahrhundert. Zum anderen Nikolaus von Sion, einem Ort in der Nähe von Myra, aus dem sechsten Jahrhundert.
Wer war der Nikolaus?
Die Legenden über das Leben der beiden Männer verwoben sich zu der mythischen Figur des Heiligen Nikolaus von Myra. Er soll zahlreiche Wunder vollbracht haben, darunter etwa einen Sturm besänftigt und mehrere Tote wieder zum Leben erweckt haben. Eine Geschichte erzählt davon, wie er einem verarmten Vater von drei Töchtern hilft: Der verzweifelte Vater steht kurz davor, seine Töchter in die Prostitution zu schicken. Da hilft Nikolaus, indem er heimlich in der Nacht Goldstücke durch das Fenster wirft. Der Mythos des barmherzigen Helfers und Beschützers, der unerkannt in der Nacht Kinder beschenkt, ist geboren.
Heiliger Nikolaus: Schutzpatron der Seefahrer
Im Mittelalter zählt Nikolaus zu den beliebtesten Heiligen, in Russland steigt er sogar zum Nationalheiligen auf. Als Schutzpatron der Seefahrer und Kaufleute wird der Heilige Nikolaus Schutzpatron der Hanse. Davon zeugen noch heute etliche Nikolaikirchen in den Hansestädten, darunter in Rostock, Wismar und Stralsund. In Hamburg erinnert das Mahnmal St. Nikolai an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft im Nationalsozialismus.
Martin Luther wetterte gegen den Nikolaustag
Ab dem 12. Jahrhundert feiern die Menschen am 6. Dezember das Nikolausfest, zu dem sie sich gegenseitig beschenken. Doch während der Reformation wettert Martin Luther gegen den Heiligenkult und das Nikolausschenken als “kindisch Ding”. Er versucht, es durch das weihnachtliche Schenken zu ersetzen. Doch nicht nur im katholischen Raum halten die Menschen an dem lieb gewonnenen Brauch fest.
Knecht Ruprecht, der “böse” Begleiter
Allerdings ist der Nikolaus spätestens ab dem 19. Jahrhundert nicht nur gütiger Gabenbringer, sondern auch Bestrafer unartiger Kinder. Häufig begleitet ihn in genau dieser Rolle ein furchterregender Mann, der Kinder erschrecken soll und je nach Region einen anderen Namen trägt: Knecht Ruprecht, Pulterklas oder auch Rupsack. Statt eines Geschenke-Sacks hat er in der Regel eine Rute dabei. Doch er spielte in der Geschichte nicht immer nur die Rolle des Bösen: Im 19. Jahrhundert ging man davon aus, dass der Nikolaus-Gehilfe auf heidnische Rituale zurückzuführen sei: Im Winter sei er unterwegs gewesen, um böse Geister zu vertreiben.
Andere Theorien malen ihn hingegen doch deutlich düsterer: So wird Knecht Ruprecht zum Beispiel auf einen Priester zurückgeführt, der ausgelassen Weihnachten feiernde und tanzende Kinder im Jahr 1021 verwünscht haben soll. Andere verweisen auf einen Ursprung im späteren Mittelalter, in dem der Kinderschreck zu Unterstützung erzieherischer Maßnahmen herangezogen wurde. In jedem Fall wird er aber als Gegenspieler zum Nikolaus gesehen.
Mit Fellmütze oder Bischofsmitra
Im süddeutschen Raum zeigt sich der Heilige Nikolaus bis heute meist im traditionellen Bischofsgewand mit Stab und Mitra, der hohen Bischofsmütze. Im Norden hat sich dagegen die Vorstellung vom Nikolaus als gemütlichem alten Mann mit weißem Rauschebart und dickem roten Mantel durchgesetzt – und kommt damit der des Weihnachtsmannes gleich.
Dieses Aussehen verpasste ihm übrigens nicht etwa Coca-Cola, sondern der deutsche Auswanderer Thomas Nast. Er zeichnete den Nikolaus alias Santa Claus in den USA schon 1862 mit weißem Rauschebart, rotem Mantel und fellbesetzter Mütze. Erst ab 1931 bediente sich Coca-Cola der Figur des Santa Claus und nutzte sie für eine Werbekampagne.
Türchen 5
Quarkstollen
Zutaten: 500 g Mehl 1 P. Backpulver 200 g Zucker 1 P. Vanillinzucker 125 g Butter 500 g Magerquark 1 Eßl. Rum 250 g Rosinen 1/2 P. geh. Mandeln 2 Eier Puderzucker zum Bestäuben |
Rosinen mit dem Rum beträufeln und etwas ziehen lassen.
Aus allen Zutaten einen Knetteig bereiten.
Mit Mehl bestäubten Händen und/oder einem Nudelholz einen Stollen formen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech heben.
Bei 175° (2. Schiene von unten) gut 1 Std. backen.
Den fertigen Stollen noch warm mit Puderzucker bestäuben.

Guten Appetit
Türchen 4
Viele Christen gedenken auch am 4. Dezember 2020 wieder der heiligen Barbara. Der Barbaratag gilt als Gedenktag für die christliche Märtyrerin, die im 3. Jahrhundert in Nikomedien gelebt haben soll. Obwohl ihre Existenz historisch nicht gesichert ist, ist ihre bewegende Geschichte noch heute vielen Gläubigen bekannt.
Die Geschichte der heiligen Barbara
Der Überlieferung zufolge lebte Barbara als Tochter eines reichen Kaufmanns im 3. Jahrhundert in Nikomedien in der heutigen Türkei. Anstatt zu heiraten, wollte die junge Frau ihr Leben Christus widmen. Ihr heidnischer Vater war mit ihrem Bekenntnis zum Christentum nicht einverstanden. Trotz seiner teils grausamen Maßnahmen behielt Barbara ihren christlichen Glauben bei. Ihr Vater brachte sie vor Gericht und enthauptete sie schließlich eigenhändig.
Für die Christen ist die heilige Barbara eine Märtyrerin, derer sie jedes Jahr am 4. Dezember, dem Barbaratag, gedenken. Allerdings ist nicht eindeutig belegt, ob die heilige Barbara wirklich gelebt hat.
Die heilige Barbara als Schutzpatronin
Aufgrund ihrer bewegten Geschichte und ihres starken Glaubens gilt die heilige Barbara als Schutzpatronin vieler Berufsgruppen und leidenden Menschen. Sie gehört zu den Vierzehn Nothelfern der katholischen Kirche – allesamt Heilige aus dem zweiten bis vierten Jahrhundert. So verehren sie zum Beispiel die Bergleute als Schutzheilige, da sie sich der Überlieferung zufolge auf der Flucht vor ihrem Vater in einer Felsspalte versteckte. Diese soll sich auf wundersame Weise vor ihr geöffnet haben. Als weitere Berufsgruppen verehren etwa Architekten, Bauarbeiter und Dachdecker die Heilige.
Die heilige Barbara ist außerdem die Beschützerin der Gefangenen und der Sterbenden. Sie gilt auch als Helferin gegen Blitze und Feuer, da ihre Geschichte besagt, dass ihr Vater nach ihrer Enthauptung von einem Blitz getroffen wurde.
Brauch zum Barbaratag: Kirschzweige
Der Barbaratag am 4. Dezember ist seit mehreren Jahrhunderten mit besonderen Bräuchen verbunden. Der bekannteste Brauch ist es, frisch geschnittene Zweige von Weide, Kirschbaum oder Forsythie ins Haus zu holen und in ein Gefäß mit Wasser zu stellen.
In der Wärme der Wohnung treiben die sogenannten Barbarazweige dann neue Knospen, sodass sie zu Weihnachten in voller Blüte stehen. Im Winter stehen diese blühenden Zweige für Hoffnung und neues Leben.
Türchen 3

Strohsterne basteln im Advent
Türchen 2

Perspektivwechsel
Advent heißt Warten
Nein, die Wahrheit ist
Dass der Advent nur laut und schrill ist
Ich glaube nicht
Dass ich in diesen Wochen zur Ruhe kommen kann
Dass ich den Weg nach innen finde
Dass ich mich ausrichten kann auf das, was kommt
Es ist doch so
Dass die Zeit rast
Ich weigere mich zu glauben
Dass etwas Größeres in meine Welt hineinscheint
Dass ich mit anderen Augen sehen kann
Es ist doch ganz klar
Dass Gott fehlt
Ich kann unmöglich glauben
Nichts wird sich verändern
Es wäre gelogen, würde ich sagen:
Gott kommt auf die Erde!
Und nun lesen Sie den Text von unten nach oben!
(Iris Macke: Der Andere Advent 2018/19)
Türchen 1

Immer ein Lichtlein mehr
im Kranz, den wir gewunden,
dass er leuchte uns so sehr
durch die dunklen Stunden.
Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz welch ein Schimmer,
und so leuchten auch wir,
und so leuchtet das Zimmer.
Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in Händen sie hält,
weiß um den Segen!
(Hermann Claudius)